Selbstfahrendes Auto

Der Wagen weiß, wie’s geht

Von Katharina Lehmann · 2017

Autos werden immer intelligenter – und damit auch immer autonomer. Bereits in wenigen Jahren könnten Fahrzeuge eigenständig über die Autobahn rollen; in den 2030ern erobern sie dann die Innenstädte. Für den Menschen birgt das autonome Fahren noch ungeahntes Potenzial – in vielfältiger Hinsicht.

 Geschäftsmann im Auto arbeitet am Tablet. Thema: Selbstfahrendes Auto

Schatz, fahr schon mal den Wagen vor – dieser Satz dürfte bald der Vergangenheit angehören. Denn das autonome Fahrzeug der Zukunft findet selbstständig seinen Weg aus der Garage bis vor die Haustür. Selbstständig bringt es seine Passagiere sicher in die Stadt. Befreit vom Lenkrad können sie während der Fahrt entspannen. Am Ziel lässt das autonome Fahrzeug seine Mitfahrer aussteigen, um danach eigenständig einen Parkplatz zu suchen oder allein wieder nach Haus zu fahren. Via Smartphone wird das Fahrzeug später zurückgerufen. Eine andere Vision: Carsharing-Fahrzeuge rollen nachts selbstständig dorthin, wo sie morgens erfahrungsgemäß am meisten gebraucht werden und bieten dort ihre Dienste den Menschen an.

Selbstfahrendes Auto: Tests in Berlin

Noch ist das Zukunftsmusik. Doch: „Das automatisierte Fahrzeug wird kommen“, sagt Ilja Radusch, Leiter des Geschäftsbereichs Smart Mobility am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS). Schon Ende 2017 sollen Autos ganz eigenständig durch die Berliner Innenstadt fahren. Zwischen Ernst-Reuter-Platz und Brandenburger Tor testen die TU Berlin, das Fraunhofer FOKUS, T-Systems sowie die Berliner Agentur für Elektromobilität, wie sich autonomes Fahren in den Stadtverkehr implementieren lässt. 

Damit das reibungslos funktioniert, müssen alle relevanten Informationen innerhalb von Millisekunden von einem Fahrzeug ans andere übergeben werden. Das klappt mit der dedizierten Fahrzeug-zu-X-Kommunikation im schnellen 5G-Netz, das hier als Testfeld entstehen wird. Die Fahrzeuge sind mit Laser-Sensoren, Funkmodulen und Rechentechnik digital aufgerüstet, sodass sie untereinander, aber auch mit Ampeln und Laternen kommunizieren. „Wenn die Ampel dem Wagen mitteilt, wie lange sie noch grün ist, kann er besser entscheiden, ob er Gas geben oder lieber verlangsamen soll“, erklärt Radusch. 

Anfangs nur mit Fahrer

Noch dürfen die autonomen Autos nicht allein auf die Straße. „Zur Sicherheit sitzt bei unseren Tests in den kommenden Jahren immer noch ein Sicherheitsfahrer im Wagen. Er kann eingreifen, wenn das Fahrzeug falsch reagiert oder nicht weiterweiß“, erklärt Radusch. Ab 2020, so glaubt der Forscher, werden die ersten hochautomatisierten Fahrzeuge über die Autobahn rollen. Und spätestens ab 2025 seien sie dann auch für den Stadtverkehr mit seinen Kreuzungen, Radfahrern und Fußgängern gerüstet. „Dank ihrer ausgefeilten Sensorik reagieren sie dann genauso gut, wenn nicht gar besser als menschliche Fahrer“, prognostiziert Radusch.

Quelle: Strategy& und PwC, 2015
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