E-Autos

Besser als ihr Ruf

Von Katharina Lehmann · 2020

In Zukunft sollen vor allem Autos mit Elektroantrieb durch deutsche Städte rollen. Deren Ökobilanz ist jedoch nicht unumstritten. Vor allem, wenn verstärkt auf Recycling gesetzt wird, ist der Einsatz der Stromer durchaus ein Fortschritt.

Elektro-Auto wird geladen
E-Mobilität ist sauberer, wenn Ökostrom geladen wird. Foto: iStock / coffeekai

63.000 Elektrofahrzeuge wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres neu zugelassen. Damit hat sich die Zahl der strombetriebenen Autos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt, das zeigt eine Untersuchung des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Der Grund: „In Deutschland profitiert die Elektromobilität bereits von der Ende Februar angehobenen E-Auto-Förderung“, erklären die Experten um Studienleiter Stefan Bratzel. Zudem böten einige Hersteller aufgrund der gesenkten CO2-Ziele für 2020 sehr günstige Konditionen für ihre E-Modelle. Vor allem die Plug-in-Hybride, die sowohl über die Ladesäule als auch durch den eingebauten Verbrennungsmotor geladen werden können, treiben die Entwicklung voran. Plug-in-Hybride bringen es inzwischen auf einen Marktanteil von 3,9 Prozent. Rein elektrische Fahrzeuge kommen dagegen auf einen Marktanteil von 3,7 Prozent. 

Ökobilanz von E-Autos im Blick

Dabei ist der Ruf der Stromer gar nicht so gut. Zu gering sei ihre Reichweite, zu lange dauere der Ladevorgang. Vor allem aber ist die Ökobilanz des Elektroautos umstritten – die Herstellung der Batterien koste zu viel Energie und wertvolle Rohstoffe. Diese Vorwürfe hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in einem Faktencheck untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Zwar sei die Herstellung eines E-Autos für die Umwelt belastender als die Produktion eines Verbrenners. Allerdings gleiche sich das über die Lebensdauer des Fahrzeugs wieder aus. So verursacht ein E-Auto über seine gesamte Nutzungsdauer zwischen 15 und 30 Prozent weniger Treibhausgase als ein Benziner – und das bezogen auf den heute produzierten Strommix. Werden in Zukunft noch mehr erneuerbare Energien produziert, wird die Klimabilanz der Stromer noch besser, erklären die Fraunhofer-Experten. Dabei gilt auch: Je kleiner der Akku ist und je länger das Elektrofahrzeug genutzt wird, umso klimafreundlicher ist es auf Dauer. Große E-Autos mit einem entsprechend großen Akku, die nur im Stadtverkehr gefahren werden, schneiden in der Untersuchung weniger gut ab.

Recycling verbessert Ökobilanz

Die Ökobilanz ließe sich noch weiter optimieren, wenn die im Auto nicht mehr nutzbaren Batterien weiterverwendet würden – zum Beispiel zu Tausenden zusammengeschlossen als stationäre Stromspeicher. Durch das Batterierecycling werden die Rohstoffe wiederverwertet – die Nachfrage nach Primärrohstoffen reduziert sich. Das entlastet die Umwelt. Die Voraussetzung sind jedoch energieeffiziente Recyclingverfahren und hohe Umweltstandards, so die Fraunhofer-Forscher.

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