Güterverkehrswende

Wege zu weniger Emissionen

Von Andrea Bochem · 2023

Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, muss auch die Logistik grüner werden. Die Bahn punktet mit elektrifizierten Strecken, für andere Verkehrsträger bieten sich weitere Lösungen.

Ein Flugzeug wird mit Kraftstoff beladen
Im Luftverkehr kommen immer mehr E-Fuels zum Einsatz. Foto: iStock / aapsky

Der Transport von Gütern auf der Schiene gilt als umweltfreundlich, zumal bereits etwa 90 Prozent der Zugkilometer im Güterverkehr elektrisch zurückgelegt werden. Allerdings besteht noch Handlungsbedarf, da der Strommix der Deutschen Bahn zu 38 Prozent aus Kohle und Gas besteht. Auch sind für mehr kombinierten Verkehr, bei dem standardisierte Transporteinheiten wie Container oder Lkw-Sattelanhänger überwiegend auf der Schiene transportiert werden, insbesondere eine weitere Elektrifizierung sowie der Ausbau des Güterverkehr-Schienennetzes notwendig.

E-Lkws und E-Fuels

Im Lkw-Verkehr setzt man in erster Linie auf Elektrifizierung. Leichte E-Lkws mit Reichweiten von bis zu 350 Kilometern sind bereits auf dem Markt. Schwere E-Lkws sollen ab 2024 die Straßen mit Reichweiten von 600 bis 800 Kilometer erobern. Bereits jetzt sind über 190.000 leichte E-Nutzfahrzeuge in Deutschland unterwegs.

Allerdings, so die Branche, ist eine öffentliche und betriebliche/private Ladeinfrastruktur zwingend notwendig, damit der Umstieg gelingt. Als grundsätzlich technisch möglich haben sich Oberleitungs-Lkws, die ihre Batterien während der Fahrt über Oberleitungen aufladen, erwiesen. Der ökologische Nutzen und die Wirtschaftlichkeit sind jedoch nicht eindeutig gegeben.

Als Alternative zum E-Lkw werden E-Fuels, also synthetische Kraft- und Brennstoffe, diskutiert. Diese können von Lkws sofort getankt werden, die notwendige Tank-Infrastruktur ist vorhanden, und Investitionen der Spediteure in neue Flotten sind nicht notwendig. Befürwortende sehen in E-Fuels eine Option, Kraftstoffe im Kreislauf von Produktion und Nutzung klimaneutral zu erzeugen. Als Gegenargument wird vor allem der hohe Energiebedarf zur Herstellung der synthetischen Kraftstoffe mitsamt deren Umweltbilanz bei der Verbrennung genannt.

Güterverkehrswende: Breite Forschung

Bei der Dekarbonisierung der Luftfahrt gelten E-Fuels hingegen als unverzichtbar, in der Schifffahrt wurde 2021 erstmals ein Containerschiff mit CO2-neutralem synthetischem Gas (SNG) betankt. Ebenso werden die Abscheidung von Kohlendioxid direkt an Bord und dessen anschließende Löschung im Hafen als Rohstoff erforscht. Im Luftverkehr wiederum wird an elektrischen Antrieben gearbeitet, deren Strom aus erneuerbaren Quellen oder Brennstoffzellen gewonnen wird. Bislang können nur kleine Flugzeuge rein elektrisch fliegen, aber ein Anfang ist gemacht.

Quellen:
www.allianz-pro-schiene.de/themen/gueterverkehr
www.bund-naturschutz.de/mobilitaet/gueterverkehr
www.klimaschutz-portal.aero/klimaneutral-fliegen/flugzeuge-von-morgen/alternative-antriebe
www.energiezukunft.eu/mobilitaet/die-giganten-zu-wasser-und-in-der-luft-dekarbonisieren

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