Neue Ideen der Energieversorgung

Grüner Strom ist die zentrale Basis

Von Karl-Heinz Möller · 2021

Auch Krisen helfen oft, mittels Innovationen neue Wege zu erforschen. So führt die Klimakatastrophe zu neuen Ideen der Energieversorgung oder eine Pandemie zu Wissenschaftlern, die mit ihren Impfstoffen und Firmen wie Biontech oder Curevac über Nacht zu Stars aufsteigen. Sie schenken den Menschen wieder die verlorene Freiheit zurück - vom Besuch im Museum bis zum entspannten Einkaufsbummel über den Boulevard. Und stellen wie Hugo von Hofmannsthal fest: „Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen.“

grünes Auto wird von zwei Händen geschützt. Thema: Neue Ideen der Energieversorgung
Für das Automobil denken die Verkehrsplaner neue Konzepte. Foto: iStock / Ridofranz

Die als Corona-Krise in die Geschichte eingehende Pandemie wird im Zeitlauf eine kleine Episode sein, die irgendwo im Jahr 2020 begann und dank genialer Virologen, Biologen und Mediziner im Jahr 2022 endete – so lautet die allgemeine Hoffnung zumindest. Dennoch wirft dieses Ereignis Fragen auf, deren Lösungen Relevanz für die Zukunft haben. Auch die bange Vermutung geht um, dass die aktuelle Lebensweise für die Pandemie verantwortlich gewesen sein könnte. Durch menschengemachte Veränderung in der Umwelt, Zurückdrängen von Fauna und Tierwelt, hohe Besiedelung und ungebremsten Rohstoffabbau.

Ursachen der hohen Umweltbelastungen beheben mit neuen Ideen der Energieversorgung

Der Klimawandel ist somit als großes Thema im Visier der Forscher und Entwickler. Aktuell versuchen Wissenschaftler gerade in die Zeit um 2050 voraus zu schauen. Ökologen sehen eine Welt in Gefahr, die dann ein paar Grad wärmer geworden ist. Würden die Menschen so weiter wirtschaften wie bisher, wäre der Anstieg der Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad eine Katastrophe mit Konsequenzen wie ein gigantisches Artensterben, Unwettern, Anstieg der Meeresspiegel und Überflutungen, die das Leben auf der Erde gefährden. Eine der Ursachen ist der hohe Ausstoß von Gasen wie CO₂ und Methan. Jedes Jahr gelangen etwa 32 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre. Vor allem hier setzt der technische Fortschritt an. Ein Ansatz ist die Energiewende, denn in der herkömmlichen Art der Erzeugung entsteht viel CO₂. Zu viel, um wie gehabt weiter zu verfahren. Mit erneuerbaren Energien aus Windkraft und Sonneneinstrahlung kann umweltschonend Strom hergestellt werden. In innovativen Techniken eingesetzt, speisen sie elektrisch angetriebene Aggregate in abgasfreien Autos und sorgen für Wärme in Wohnungen. In der industriellen Fertigung treiben sie Produktionsmaschinen an.

Konzepte für Mobilität in digitalen Netzwerken

Sogenannter grüner Strom ist die Basis für neue Konzepte der Mobilität. Auf den Straßen der Zukunft bewegen sich die Fahrzeuge fast lautlos vorwärts, sogenannte Verbrenner in ihrer klassischen Stufe gehören als Motoren der Vergangenheit an. Bei den alternativen Antrieben geben reine Elektromotoren den Ton an. Aktuell sind auch hybrid werkelnde Aggregate beliebt, die eine Kombination als alt und neu darstellen und wegen ihrer Flexibilität als besonders alltagstauglich gelten. Für den nächsten Reifegrad der Mobilität streben die Automobilkonzerne das Jahr 2025 an. Selbstfahrende Autos sollen dann auf deutschen Straßen rollen. Autonomes Fahren ist gerade in die heiße Phase des Probebetriebs gegangen. Einige Anbieter konzentrieren sich vorerst auf den Bereich Transporte. In Verbindung mit dem boomenden Onlinegeschäft und der daraus resultierenden Logistik gelten die Tests als richtungsweisend für die Verkehrs-Entlastung in gut vernetzten Ballungsräumen wie Großstädten. Leichte Nutzfahrzeuge sollen die ersten Einsatzorte für die Beförderung von Menschen und Gütern sein. Beim Thema Mobilität im Verkehr ist meistens die Rede von batteriegeriebenen Elektrofahrzeugen. Wasserstoffautos sind auf unseren Straßen kaum zu beobachten. Dennoch wird dem Wasserstoffantrieb zukünftig ein wichtiger Anteil der künftigen Mobilität zugesprochen. Das Prinzip: Unter Strom wird Wasser mithilfe von Elektrolyse in das Gas Wasserstoff (H2) verwandelt. Eine Brennstoffzelle wandelt den Wasserstoff zurück in elektrische Energie und treibt einen Elektromotor an. Vorteil des Wasserstoffs ist seine Energiedichte. Im Vergleich zu elektrischen Batterien kann in Wasserstoff bei gleichem Gewicht mehr Energie gespeichert und eine größere Reichweite erzielt werden. Vorteil: Wasserstoffautos stoßen kein CO₂ sondern nur Wasserdampf aus. Für Wasserstoff-Fahrzeuge gilt dabei dasselbe wie für herkömmliche Elektroautos: Sie sind nur dann wirklich umweltschonend, wenn der Treibstoff mit erneuerbaren Energien produziert wurde. Die Rede ist dann von grünem Wasserstoff. Zurzeit werden Versuche mit Bussen und LKWs durchgeführt, weil die Wasserstofftechnik wesentlich leichter ist als die für LKW notwendigen schweren Batterien. Diese finden nach wie vor Einsatz als separate Energiequelle in netzfernen Standorten. Technischer Fortschritt hat die Menschen von jeher fasziniert. Er ist der Antrieb für immer neue Konzepte. Im internationalen Wettlauf um die Technik der Zukunft hat die Bundesregierung insgesamt zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern freigegeben. 1,1 Milliarden Euro vergibt das Bundesforschungsministerium, 878 Millionen Euro stammen aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel sei es, innerhalb der nächsten fünf Jahre in Deutschland einen konkurrenzfähigen Quantencomputer zu bauen und ein dazugehöriges Ökosystem mit potenziellen Anwendern zu schaffen, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Heute starten wir die Mission Quantencomputer ‚Made in Germany‘.“

Quantensprung in die Zukunft

Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Quantencomputer, der komplett ohne Technologie aus dem Ausland gebaut wurde. Die Quantentechnologien seien eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien der Zukunft, sagen Experten. Sie werden es uns erlauben, unsere Kommunikation absolut sicher zu gestalten, durch hochsensible Sensoren Sprünge in der Medizintechnik zu machen oder mittels Quantencomputing bisher nicht lösbare Probleme in Logistik oder Materialforschung zu bewältigen. Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner. Dieses Konzept hätte auch das Genie Albert Einstein begeistert. Von ihm stammt der Satz: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“

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