Wie sicher ist autonomes Fahren?

Auf dem Weg

Von Jens Bartels · 2018

Vor dem Hintergrund eines tödlichen Unfalls mit einem selbstfahrenden Auto in den Vereinigten Staaten zeigen sich die Herausforderungen auf dem Weg zum autonomen Fahren. Momentan im Fokus stehen die Sicherheit und Verlässlichkeit der Systeme. Ein wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung sind voll vernetzte und miteinander kommunizierende Automobile.

Autonomes Fahren: Innenansicht eines Autos ohne Fahrer
Autonomes Fahren

Ein Unfall in Arizona im März 2018 hat traurige Berühmtheit erlangt: Es ist der erste Unfall eines selbstfahrenden Autos mit tödlichem Ausgang für eine Passantin. Eine Frau, die beim Überqueren einer mehrspurigen Straße ein Fahrrad schob, wurde dabei ungebremst von einem Roboterwagen erfasst. Nach Angaben der US-Verkehrsbehörde NTSB erkannten die Sensoren des vorbeikommenden Fahrzeugs sechs Sekunden vor dem Zusammenstoß erst ein unbekanntes Objekt, dann wurde es als Fahrzeug und schließlich als Fahrrad eingeordnet. Erst 1,3 Sekunden vor dem Aufprall sei das Programm zu dem Schluss gekommen, dass eine Notbremsung nötig sei. Die Folge: Das Fahrzeug erfasste die Frau – sie starb im Krankenhaus an ihren Verletzungen.

Wie sicher ist autonomes Fahren? 

Der Unfall macht deutlich, an welchen Stellen es auf dem Weg zu autonom fahrenden Autos noch offene Fragen gibt. Ein zentraler Punkt ist der Aspekt der Sicherheit. Hier müssen Standards definiert werden. Wichtig ist zudem die Verlässlichkeit der Systeme. Zwar können Fahrzeuge ihre Umwelt heutzutage gut erfassen: Sensoren erkennen in der Regel andere Fahrzeuge, Fußgänger oder auch Verkehrsschilder. Aber aus den Daten, die Autos sammeln, können sie bisher nicht zuverlässig die beste Entscheidung treffen. Klar ist: Ohne die volle Vernetzung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer sowie eine reibungslose Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur wird die Umsetzung nicht möglich sein. Konnektivität ist also eine der entscheidenden Voraussetzungen für die Zukunft des Verkehrs.

Vorteile autonomer Fahrzeuge

Die vernetzte Mobilität und das autonome Fahren werden eine Reihe von neuen Möglichkeiten eröffnen. Dank intelligenter Konzepte wird es gelingen, trotz des zusätzlichen Verkehrs auf den Straßen die Anzahl der Staus zu reduzieren. Zugleich lässt sich während der Reisezeit je nach Wunsch auch arbeiten oder ausruhen. Außerdem entspannt sich die Parkplatzsuche – das autonome Fahrzeug sucht sich, nachdem es seine Passagiere abgesetzt hat, eigenständig einen Stellplatz oder fährt zurück nach Hause. Vernetzt ist es dort sowohl mit der Infrastruktur des Smart Home als auch mit den Smartphones seiner Besitzer. So ist das autonome Auto Bestandteil einer neuen vernetzten Welt. Nicht zuletzt machen autonom fahrende Autos individuelle Mobilität für Menschen möglich, die sonst nicht in der Lage wären, ein Fahrzeug zu führen.

Parken bringt Geld

Fürs Parken bezahlen, das kennt jeder Autofahrer. In Dänemark aber gibt es künftig fürs Parken Geld – zumindest fürs Parken von Elektroautos, die ihren Akku als Netzspeicher anbieten. Im vergangenen Jahr haben der italienische Energieversorger Enel und der Autohersteller Nissan in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ein Pilotprojekt gestartet: Der dänische Energieversorger Frederiksberg Forsyning hat an seinem Hauptsitz zehn Zwei-Wege-Ladesäulen von Enel installiert und zehn Lieferwagen vom Typ Nissan e-NV200 angeschafft. Wenn die Fahrzeuge nicht unterwegs sind, werden sie an die Ladesäulen angeschlossen, um den Akku zu laden. Gleichzeitig dienen die Autos als Speicher, die bei Bedarf überschüssigen Strom aufnehmen und auch wieder ins Netz einspeisen. Diese sogenannte Vehicle-to-Grid-Lösung kann sich für E-Auto-Besitzer durchaus lohnen: Im ersten Jahr des Pilotprojekts haben zehn Elektrolieferwagen zusammen rund 1.300 Euro verdient – und zwar beim Rumstehen.

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